Nach dem Tod von Dietmar Panitz gibt es nur noch eine Hälfte des bekannten Kaisheimer Kabarettduos.
Nun erhält Reiner Panitz Unterstützung von seiner Tochter Flavia.
Dietmar Panitz, die eine Hälfte des Kaisheimer Kabarett-Duos "Die Mehlprimeln" bleibt unersetzbar. „Aber es soll weitergehen", sagt Bruder Reiner Panitz. Tochter Flavia soll (und will) einspringen, aber als "Die Mehlprimeln" will sie nicht auftreten. „Es gibt nur noch einen Mehlprimel“, sagt sie „und ich werde meinen Papa als Tochter ergänzen“. Als Dietmar im Sommer im Alter von 67 Jahren nach schwerer Krankheit starb, entstand eine große Lücke. Diese werde nicht zu schließen sein.
Zahlreiche Lieder haben sie geschrieben, die Mehlprimeln. Mit den Charakterköpfen ihres Genres - des bayerischen Musikkabaretts - sind sie gemeinsam aufgetreten, darunter Gerhard Polt, Fredl Fesl, Dieter Hildebrandt und viele andere, Flavia Panitz ist 25 Jahre jung, ihr Vater mit 70 ein alter Bühnenhase. In den vergangenen Monaten hat sie emsig geübt, „aber auch studiert“, wirft sie ein. Flavia will Grundschullehrerin werden, die Musik ist ihr aber in die Wiege gelegt worden. Als 15-Jährige erlernte sie die Fingergriffe, um Hackbrett spielen zu können. Weil sie glaubte, ihre Hände seien zu klein geraten, um Gitarre zu spielen, hat sie es damals aufgegeben, auf diesem Instrument Musik zu machen. Jetzt aber klappt es und bei Auftritten begleitet sie ihren Vater auch schon mit der Gitarre.
Auftritte von Vater und Tochter hat es bereits gegeben, beispielsweise in Schwäbisch Gmünd oder bei den Sozialdemokraten in Mertingen.
Viele Songs des „Mehlprimeln“ Duos gerieten zu Liebeserklärungen an die Landschaft zwischen Donau und Zusam. Daran soll sich nichts ändern. Weiterhin wollen Reiner und Flavia Panitz kuriose Alltagsbegebenheiten beleuchten. Dass es in den vergangenen Wochen Absagen für geplante Konzerte gehagelt hat, schmerzt den Bühnenneuling. Die durch die Corona-Beschränkungen geschenkte Zeit nutzt das neue Duo nun, um den einen oder anderen Song einzuüben „und die Fähigkeiten zu verbessern“. Am Hackbrett hat Flavia Panitz ein großes Vorbild: Rudi Zapf, der dieses Instrument wie kein anderer beherrscht.
Flavia Panitz fieberte zuletzt den Auftritten mit ihrem Vater am 11. und 12. Dezember auf der heimischen Kleinkunstbühne des Thaddäus in Kaisheim entgegen, die nun aber voraussichtlich nicht möglich sein werden. Die beiden Konzerte im Rahmen der „schönen, wilden Weihnacht“ waren bereits ausverkauft. Auch das Geigenensemble „Radasov“ hätte wie jedes Jahr vor dem Fest anreisen sollen, doch die Mitglieder der Formation waren zuletzt selbst komplett an Corona erkrankt.